Iris Bunzendahl ist Freiwilligenkoordinatorin der Lebenshilfe in Bremen. Sie gibt Einblick in ihre Tätigkeit.
Ziele der Lebenshilfe Bremen
Die Lebenshilfe Bremen setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch mit geistiger Behinderung so selbständig und selbstbestimmt wie möglich leben kann und die Unterstützung erhält, die dazu nötig ist.
Was ist eigentlich Ihre Aufgabe als Freiwilligenkoordinator/in?
Als Freiwilligenkoordinatorin bei der Lebenshilfe Bremen bin ich vor allem für die Vermittlung, Begleitung und Unterstützung von Freiwilligen zuständig. Ich führe Gespräche mit Interessierten, stelle den Kontakt zu möglichen Einsatzorten her und stehe für Fragen, Anregungen und Probleme zur Verfügung.
Eine besondere Form des freiwilligen Engagements bei der Lebenshilfe ist die Tandem-Partnerschaft, bei der zwei Menschen – einer mit und einer ohne Behinderung – gemeinsam Zeit verbringen. Meine Aufgabe ist es, die passenden Partnerinnen und Partner zusammenzuführen.
Weiterhin bin ich für die konzeptionelle Weiterentwicklung des freiwilligen Engagements bei der Lebenshilfe zuständig.
Wie ist der Ablauf, wenn sich ein interessierter Freiwilliger bei Ihnen meldet?
Zunächst lade ich die interessierten Freiwilligen zu einem persönlichen Gespräch in die Geschäftsstelle ein, um gemeinsam herauszufinden, welches Engagement am besten passt. H at ein Freiwilliger z.B. Lust, Schwimmen zu gehen oder BewohnerInnen im Umgang mit dem Computer zu unterstützen, stelle ich den Kontakt zu einer Wohngruppe oder Wohngemeinschaft her, in der ein solches Engagement gerade gesucht wird. Dort hat der Freiwillige dann die Möglichkeit zu hospitieren, um erstmal ganz unverbindlich die BewohnerInnen und die MitarbeiterInnen kennen zu lernen. Wenn alles gut läuft, entwickelt sich daraus nach einer kurzen Einarbeitungszeit ein festes Engagement. Das kann z.B. eine Tandempartnerschaft oder auch ein Gruppenangebot sein.
Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten mit der Situation wohl fühlen. Sollte das nicht der Fall sein, suche ich gemeinsam mit dem Freiwilligen nach einer anderen Engagementmöglichkeit.
Muss man sich als Freiwillige bei Ihnen verpflichten?
Wie der Name schon sagt, ist das Engagement bei der Lebenshilfe eine freiwillige Tätigkeit. Dauer und Umfang können je nach persönlichem Interesse und individueller Lebenslage verschieden sein. Einige Freiwillige kommen mehrmals pro Woche, um mit den BewohnerInnen zu kochen, zu basteln, Fahrrad zu fahren oder Ausflüge zu machen. Andere, die beruflich oder familiär stärker eingebunden sind, gehen vielleicht einmal im Monat mit einer Bewohnerin ins Kino. Wieder andere Freiwillige unterstützen uns bei Einzelaktionen wie z.B. dem Familienfest oder nutzen das Engagement, um die Zeit bis zur Ausbildung sinnvoll zu überbrücken.
Bestimmte Verbindlichkeiten sollten im Rahmen des Engagements jedoch eingehalten werden. Dazu gehört z.B., möglichst frühzeitig abzusagen, wenn mal was dazwischen kommt und ein Termin nicht eingehalten werden kann. Außerdem verpflichten sich die Freiwilligen zum Einhalten des Datenschutzes. All dies ist in einer Vereinbarung geregelt, die zwischen der Lebenshilfe und den Freiwilligen abgeschlossen wird.
Natürlich kann ein Engagement jederzeit auch beendet werden.
Wie werden Freiwillige denn eingearbeitet?
Für jede/n Freiwilligen steht in den Wohneinrichtunten eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter als feste/r AnsprechpartnerIn zur Verfügung. Die AnsprechpartnerInnen übernehmen die Einarbeitung der Freiwilligen und treffen alle im Rahmen des Engagements notwendigen Absprachen.
Was ist das Besondere daran, bei Ihnen (in der jeweiligen Einrichtung) als Freiwilliger tätig zu sein? Was kann ich erwarten?
Auf jeden Fall viel Spaß, eine spannende und sinnvolle Aufgabe und viele neue Erfahrungen. Vor allem die Tandem-Partnerschaft als besondere Engagement-Form bietet die Möglichkeit, die Welt mit anderen Augen kennen zu lernen.
Bei der Vermittlung von Freiwilligen versuchen wir immer auch, die Ideen und Anregungen der Interessierten aufzugreifen. Unsere Freiwilligen haben die Möglichkeit, an Fortbildungen der Lebenshilfe teilzunehmen. Sie sind H aftpflicht und Unfall versichert und können sich Auslagen im Rahmen des Engagements erstatten lassen.
Weitere Informationen zur
Lebenshilfe in Bremen findet man auch unter
http://www.lebenshilfe-bremen.de.
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